Geschlechtsbestimmung bei Papageien


Männchen oder Weibchen: bei den meisten der mehr als 330 Arten von Papageien und Sittichen sind äußerlich keine eindeutigen Anzeichen männlichen oder weiblichen Geschlechts festzustellen.

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Männchen oder Weibchen: Ist das wirklich alles, was man über einen Papagei wissen sollte? Die meisten der mehr als 330 Arten von Papageien und Sittichen sind monomorph, d.h. es sind äußerlich keine eindeutigen Anzeichen männlichen oder weiblichen Geschlechts festzustellen. Bei diesen Arten haben sich Halter und Züchter seit vielen Jahren bemüht, die Geschlechter ihrer Pfleglinge mit Hilfe von sogenannten sekundären Geschlechtsmerkmalen wie Größe des Vogels bzw. einzelner Körperteile, an Hand von Farbnuancen und Verhaltensweisen zu bestimmen.

 

Die Folge dieser Bemühungen war häufig das jahrelange Warten auf ein Gelege eines Paares bestehend aus einem großen und einem kleinen Männchen bzw. auf ein befruchtetes Gelege von 2 kopulierenden und eierlegenden Weibchen.

Die eindeutige, zweifelsfreie Geschlechtsbestimmung spielt bei der Haltung und Zucht von Papageien eine zentrale Rolle. In Anlehnung an die Situation in freier Wildbahn versteht man bei Papageien unter artgerechter Haltung die paarweise Haltung von Männchen und Weibchen der gleichen Art bzw. Unterart. Bei manchen, verträglichen Arten können auch Gruppen dauerhaft etabliert werden, in welchen ein ausgeglichenen Geschlechtsverhältnis von Männchen und Weibchen herrscht.

Unter den verschiedenen Methoden der Geschlechtsbestimmung bei Papageien und Sittichen haben die endoskopische Geschlechtsbestimmung mit Organuntersuchung sowie die genetische Geschlechtsbestimmung die größte Praxisrelevanz.

Methode

Vorteile

Nachteile

Genetische Geschlechtsbestimmung durch Analyse der DNA aus einer Feder oder Blutprobe

Blutentnahme aus der Halsvene (Vena jugularis) bei den meisten Küken ab dem 10. Lebenstag durchführbar

Probengewinnung (Federn oder Blut) kann bei Elternaufzuchten auch im Nistkasten durchgeführt werden

Kein nennenswertes Probenentnahmerisiko

 

Beschränkte Aussagekraft (nur Angabe männlich oder weiblich als Testergebnis möglich)

Keine 100% Sicherheit des Ergebnisses (bedingt durch Labor oder Probe)

Leicht zu manipulieren (absichtliche oder unabsichtliche Falschkennzeichnung bei Einsendung der Proben durch den Vogelbesitzer ohne Kontrolle einer neutralen Person wie z.B. eines Tierarztes)

Bisher noch nicht bei allen Papageien- und Sitticharten möglich

Keine Aussage über Zuchtkondition

Ungeeignet als Ankaufsuntersuchung

Bei Einsendung von Federproben kann meist nur geringe DNA-Menge isoliert werden. Eine Einlagerung der DNA für spätere Nachkontrollen (z.B. wegen Manipulation der Kennzeichnung der Probe) ist daher nicht möglich.

Ergebnisse liegen nicht sofort vor, sondern erst nach 5-14 Tagen

Endoskopische Geschlechtsbestimmung mit Organuntersuchung:

Der Vogel wird mittels einer kurzen Inhalationsnarkose betäubt. Durch einen ca. 3 mm kurzen Haut- und Muskelschnitt wird hinter der letzten Rippe ein Endoskop in die Bauchhöhle des Vogels eingeführt und die dort sichtbaren Organe wie Luftsack, Lunge, Leber, Drüsenmagen, Niere, Nebenniere, Milz, Darmschlingen, Harnleiter, Eileiter, sowie die Geschlechtsdrüse untersucht und beurteilt.

Geschlechtsbestimmung grundsätzlich bei allen Vogelarten möglich. Geschlechtsbestimmung bei den meisten Papageien und Sitticharten ab einem Alter von 6 Wochen (bei Handaufzuchten) durchführbar.

Durch endoskopische Darstellung der Hoden oder des Eierstocks 100%ig sichere Geschlechtsbestimmung möglich. Wegen der Beurteilung des Zustandes der inneren Organe und des Äußeren des Vogels als Ankaufsuntersuchung oder zur Beurteilung der Qualität des Vogels geeignet. Untersuchung der inneren Organe und des Äußeren erlaubt Krankheitsdiagnostik wie z.B. Verpilzung, Eierstockzysten, Luftsackentzündung, Verfettung u.v.a.

Beurteilung der Zuchtkondition unter Berücksichtigung des Entwicklungs- und Durchblutungszustandes der Geschlechtsdrüse sowie anderer relevanter Organe. Dauerhafte Geschlechtskennzeichnung durch Tätowierung nach der Endoskopie unter dem Flügel (männlich rechts, weiblich links). Sehr geringes Narkose- und Operationsrisiko, falls durch einen erfahrenen Operateur durchgeführt (bei eigenen Ergebnissen liegt die Aufwach- Rate aus der Narkose nach der Endoskopie bei 99,98%.) Kann im Rahmen von Hausbesuchen direkt beim Züchter oder Halter durchgeführt werden, so dass der Transport der Vögel zur Untersuchung nicht notwendig ist. Im Rahmen der Betäubung für die Endoskopie kann gleichzeitig die Mikrochipkennzeichnung des Vogels zur eindeutigen Identifizierung durchgeführt werden. Der Besitzer erfährt sofort die Untersuchungsergebnisse der Endoskopie und im Falle von diagnostizierten Erkrankungen kann sofort mit der Therapie begonnen werden.

Bei extrem verfetteten Exemplaren oder Tieren mit starker Luftsackentzündung Geschlechtsbestimmung nicht durchführbar.

Langjährige Erfahrung und fast tägliche Übung des Operateurs sind für eine perfekte Durchführung der Endoskopie notwendig. Deshalb sind nur relativ wenige Spezialisten vorhanden.
Bei ungeübten Operateuren sowie bei Anwendung von unausgereiften Techniken besteht ein gewisses Narkose-, Operations- und Infektionsrisiko.


Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass die genetische Geschlechtsbestimmung sehr gut geeignet ist für Privatbesitzer, die einen einzelnen Vogel haben und nur sein Geschlecht wissen möchten ohne züchten zu wollen, und die nicht daran interessiert sind, den Zustand der inneren Organe des Vogels zu erfahren. Sie empfiehlt sich ebenso für Züchter, die für ihre eigene Zuchtplanung das Geschlecht schon bei Nestlingen wissen wollen. Die genetische Geschlechtsbestimmung ist - auf Grund der vielfältigen Manipulationsmöglichkeiten seitens des Einsenders und der geringen Aussagekraft über das Tier selbst - weniger geeignet zur Feststellung des Geschlechts bei Jungtieren oder Altvögeln, die an Dritte verkauft werden sollen.

In diesem Bereich liegen die wesentlichen Vorteile der Endoskopie: eine gründliche innere und äußere Untersuchung durch einen neutralen und kompetenten Vogeltierarzt garantiert größtmögliche Objektivität bei der Beurteilung von Qualität, Zuchtkondition und allgemeinem Gesundheitszustand des untersuchten Vogels und bringt Klarheit für Käufer und Verkäufer des Vogels, genauso wie für den Züchter, der dieses Tier in der Zucht einsetzen möchte oder wissen will, ob der Vogel bereits zuchtreif ist.

Der praktische Einsatz der endoskopischen Geschlechtsbestimmung mit Organuntersuchung bei lange Jahre als Einzelvögel gehaltenen Tieren in Privathaushalten hat gezeigt, dass die meisten Privathalter ihren Vogel auf diese Art und Weise bisher noch nie untersuchen ließen und keine Befunde über den Zustand der inneren Organe ihres Vogels haben. Häufig glauben sie, dass ihr Tier in perfektem Gesundheitszustand ist, da er bisher unauffällig gewesen ist, und sind sehr überrascht, wenn Befunde wie Luftsackentzündung, Verpilzung, Leberverfettung bzw. -verkleinerung oder -vergrößerung sowie Hinweise auf erhebliche Stoffwechselstörungen präsentiert werden. Wegen der vielfältigen diagnostischen Resultate bei der relativ einfachen und unkomplizierten Methode der Endoskopie ist es für jeden Papageien- und Sittichbesitzer ratsam, seinen Vogel mindestens einmal auf diese Art und Weise untersuchen zu lassen. Zuchtreife Papageien- oder Sittichpaare, die in den letzten 2 Jahren nicht gebrütet haben, sollten zur Abklärung der möglichen Ursache auf jeden Fall einer endoskopischen Geschlechtsuntersuchung mit Organbeurteilung unterzogen werden.

 

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